Was passiert, wenn sich sieben Menschen, eine 2000 Jahre alte Geschichte und ein paar offene Fragen begegnen?
Ein Dienstagabend in Fußgönheim – das protestantische Gemeindehaus wurde zum Treffpunkt für Menschen im Hauskreis, die sich gemeinsam auf den Weg machen wollten. Nicht spektakulär, aber ganz besonders: Ein Abend voller WegMomente – mit ehrlichen Gesprächen, einer Prise Achtsamkeit und viel Offenheit für das Leben und den Glauben.
Hauskreis – Im Gespräch aufbrechen
Sieben Menschen, eine Geschichte, viele Gedanken: Um 18 Uhr saßen wir zusammen, um über Lukas 24,13–35 ins Gespräch zu kommen. Die Szene ist schnell erzählt – zwei enttäuschte Jünger verlassen Jerusalem am Ostersonntag und merken nicht, dass Jesus selbst plötzlich an ihrer Seite geht. Erst später, beim Brotbrechen, erkennen sie ihn.
Wir haben uns gefragt:
– Würden wir Jesus erkennen, wenn er uns im Alltag begegnet?
– Was würde er uns heute erklären wollen?
– Und was würden wir ihn fragen?
Es war ein echtes Aufatmen, mit anderen über Glauben, Zweifel und Hoffnung zu sprechen – ganz ohne fromme Verpackung, einfach ehrlich. Unser gerade neu entstehender Hauskreis bietet dafür genau den richtigen Raum: Für Suchende, Fragende, Glaubende, Zweifelnde – oder alles gleichzeitig. Hauptsache echt.
Achtsamer Spaziergang – Vom Denken ins Spüren
Gegen 19:30 Uhr starteten wir zu viert in den zweiten Teil des Abends: einen meditativen Spaziergang auf den Spuren der Emmaus-Jünger. Was mich besonders berührt hat: Wir gingen dieselbe Geschichte – aber diesmal mit dem Körper. Schritt für Schritt. Langsam. Spürend.
Wir begannen im Kirchgarten mit einer einfachen Übung zum Fußbewusstsein – ein bewusstes Ankommen im Moment, mit beiden Füßen auf dem Boden. Anschließend folgten wir einer Struktur, die die Stationen der biblischen Erzählung nachzeichnet:
– Zuerst erinnerten wir uns an den schweren Weg, geprägt von Trauer und Fragen.
– Dann richteten wir unsere Aufmerksamkeit auf die unerwartete Begegnung mit Jesus.
– Es folgte das bewegende und bewegte Gespräch.
– Der Moment der Erkenntnis, in dem plötzlich alles Sinn ergab, ließ uns innehalten.
– Und schließlich spürten wir dem neuen Weg zurück nach – innerlich verwandelt.
Mal gingen wir in Zeitlupe, mal bewusst schneller. Mal führten wir, mal ließen wir uns führen. Manchmal war es still, dann wieder begleitet von leisen Gesprächen. Besonders eindrücklich: das bewusste Gehen mit dem Körper – mit offenen Armen, mit verschränkten Händen am Herzen, mit Richtungswechseln. Jede Bewegung war eine Einladung zur inneren Wahrnehmung: Was bewegt mich gerade? Was verändert sich im Gehen?
Und dann war da noch das Leben
Mitten im meditativen Fluss mischte sich das Leben selbst ein– mit einem Augenzwinkern:
Plötzlich wurden wir im nahen Schrebergarten zur Erdbeer-Verköstigung eingeladen – ein süßer, unerwarteter Zwischenstopp voller Gastfreundschaft.
Unsere Schrittvariationen sahen für vorbeigehende Passanten wahrscheinlich eher nach Tanztheater als nach Andacht aus – aber das war uns herzlich egal. (Vielleicht landen wir ja so in der nächsten Kerwezeitung.)
Und als wäre das nicht genug, zauberte einer der Teilnehmer nach dem Spaziergang aus mitgebrachten Partyluftballons einen Pudel und einen Helm. Glauben darf auch spielerisch sein.
Mein Fazit – und eine Einladung
Für mich war dieser Abend mehr als nur ein schönes Angebot. Er war ein Stück gelebte Hoffnung, ein Moment innerer Bewegung – mit anderen, mit Gott.
Wenn du Lust hast, dich auf ähnliche WegMomente einzulassen, komm gerne dazu:
Jeden Dienstag um 19 Uhr – Hauskreis im Gemeindehaus Fußgönheim
Ein Ort zum Fragen, Zweifeln, Austauschen und gemeinsam Wachsen. Keine Vorkenntnisse, keine Etiketten. Einfach da sein.
Nächster Spaziergang am 1. Juli 2025 um 19:30 Uhr
Ein achtsamer Weg – draußen, bewegt, offen für neue Perspektiven.
Treffpunkt: protestantisches Gemeindehaus Fußgönheim.
Ob du schon mal mitgegangen bist oder zum ersten Mal kommst – du bist herzlich willkommen.
Ich freue mich, wenn wir uns unterwegs begegnen.
